Zugegeben: Yoga kannte ich bisher nur als körperliche Übungen, oft verbunden mit bewusster Atmung oder Meditation. Letzteres ist ohnehin ein sehr schwieriges Thema für mich. Aber gegen einen verspannten Nacken, oder Rückenschmerzen haben mir Yogapositionen schon ab und an geholfen.
Heute bin ich dann ein wenig abgetaucht in verschiedene Yogapraktiken und -philosophien, auf der Suche nach Melancholie. Habe gelernt, dass es Lachyoga, Lehren in Verbindung mit körperlichen Erkrankungen und sogar das „Yoga der Stille“ gibt, das ohne jegliche körperliche Übungen praktiziert wird.
Und Melancholie? Die habe ich auch gefunden. Als eine Tugend, eine Eigenschaft die wie jede andere auch sowohl positive, als auch negative Merkmale hat. Ein Charakterzug, dem wir uns mal mehr mal weniger öffnen und dabei irgendwie mal wieder die goldene Mitte suchen.
Als Unterscheidungskraft bezeichnet die Yogaphilosophie Melancholie. Ein Begriff, den ich noch nie zuvor gehört hatte. Unterscheidungskraft.
Ich stelle mir darunter die Fähigkeit zwischen Real und Fiktiv unterscheiden zu können vor. Was passiert wirklich, was findet nur in meinem Kopf statt? So ein bisschen vielleicht auch der Abgleich zwischen meiner Wahrnehmung und meinem Verstand, meiner Moral, meinen Überzeugungen.
Und eben diese Unterscheidungskraft soll mit Meditation und Yogaübungen verstärkt, aktiviert, oder ins Gleichgewicht gebracht werden. Während ich mir zwar gut vorstellen kann, dass Yogaübungen einen Einfluss auf meine Stimmung haben, spüre ich gleichzeitig wie sich mein Körper sträubt, wenn ich mir diese Posen anschaue: Ein Kopfstand ist nun wirklich das Letzte, wonach mir in melancholischen Momenten ist. Doch vielleicht sollte ich es genau deswegen mal probieren?
Sympathisch war mir sofort die Ruhelage auf dem Rücken! Schon verrückt, wie ich mich jedes Mal ein klein wenig stärker fühle, nachdem ich ein paar Minuten ruhig auf dem Rücken gelegen habe. Begegnet ist mir bei meiner Recherche dazu auch der Ausdruck „Schaff Raum“, für die Rückenlage oder "Savasanah".
Ein schönes Bild. Ich denke ein bisschen Raum für Melancholie schaffen ist eine gute Idee.
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